Vorteile von agilem Projektmanagement im schweizerischen Public Sector
Eine Gegenüberstellung von agilem und traditionellem Projektmanagement im Public Sector der Schweiz.
Projektleitung im öffentlichen Sektor steht vor der Herausforderung, effiziente und erfolgreiche Projekte umzusetzen, die den Bedürfnissen der Bürger:innen und der Verwaltung gerecht werden. In den letzten Jahren hat sich das agile Projektmanagement als alternative Vorgehensweise zu den traditionellen, auf Wasserfall basierenden, Methoden etabliert. Dieser Fachbeitrag untersucht die Vorteile der agilen Projektmanagementmethoden im Vergleich zu den klassischen Ansätzen und betrachtet insbesondere deren Anwendung im öffentlichen Sektor in der Schweiz.
Unterschiede
Traditionelles und agiles Projektmanagement unterscheidet sich in verschiedenen Komponenten und in verschiedenen Stufen der Projektplanung und -führung. Im folgenden Abschnitt werden die Unterschiede, sortiert nach Thematiken, zwischen den Methoden aufgezeigt.
Anwendung im öffentlichen Sektor der Schweiz
Die Anwendung agiler Methoden im öffentlichen Organisationsumfeld erfordert besondere Berücksichtigung der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen der Schweiz sowie der spezifischen Bedürfnisse der Bürger:innen und der Verwaltung. Die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit agiler Methoden ermöglichen es, auf diese Herausforderungen einzugehen und gleichzeitig die Vorteile der Agilität nutzen. Es ist zu beachten, dass nicht alle Projekte im öffentlichen Sektor der Schweiz gleichermassen für den agilen Einsatz geeignet sind. Projekte mit klaren Anforderungen, begrenzten Veränderungen und festen Budgets können möglicherweise nach wie vor besser mit traditionellen Projektführungsmethoden umgesetzt werden. Eine sorgfältige Bewertung der Projekte und eine Abwägung der Vor- und Nachteile sind entscheidend für den Projekterfolg. Die eher traditionell geprägten Werte im Projektumfeld in öffentlichen Organisationen müssen zur gewinnbringenden Anwendung der Agilität teilweise noch stärker aufgebrochen werden. Speziell fest etablierte Silo-Konstrukte in der Organisation müssen durchlässiger ausgestaltet werdend, und auch die Überwindung von Hierarchien und Dienstwegen ist erforderlich.
Fazit
Schlussendlich muss vor jedem Projekt die Möglichkeit und Sinn des Einsatzes der jeweiligen Methoden abgeklärt werden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es sich bei der Wahl einer Projektführungsmethode nicht um eine binäre Entscheidung handelt. Ein Projekt muss nicht ausschliesslich traditionell oder agil geführt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, einen gewissen Grad von Agilität auch in traditionelle Projekte einzubringen und diese zu verbessern und zu ergänzen, beispielsweise durch die Einbindung von Kanban Boards oder anderen Tools zur Verbesserung der Zusammenarbeit in Projektteams.
Referenzen
Grillitsch, W., Sagmeister, M. (2021). Besonderheiten des agilen Projektmanagements. In: Projektmanagement in Organisationen der Sozialwirtschaft. Basiswissen Sozialwirtschaft und Sozialmanagement. Springer VS, Wiesbaden.
Hillberg, K. (2020). Agiles Projektmanagement. In: Projektmanagement im Einkauf. Springer Gabler, Wiesbaden.
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